Folge 9: Erst Fatigue, dann Angststörung und Depression
„Ich habe nie Depressionen gehabt! Aber auf einmal war alles bedrohlich. Es fühlte sich so an wie Unheil. Also ich habe das Freunden so beschrieben, wie als wenn du vor dem Fernseher sitzt und siehst: ‚Oh, da ist eine Maschine abgestürzt‘. Und: ‚Oh Scheiße, meine Liebsten müssten in dieser Maschine gesessen haben, aber ich habe die Bestätigung noch nicht.‘ Dieses Unheilvolle, was einen körperlich so komplett ergreift, das hatte ich permanent“. (Sabine P., Long-Covid-Betroffene)
Was kann ich tun, wenn sich mein eigener Körper im permanenten Alarmzustand befindet? Wie kann ich mit meiner andauernden Erschöpfung umgehen, die es mir unmöglich macht, meinen Alltag wie gewohnt zu bewältigen? Fragen, die sich Sabine P. nach ihrer Corona-Erkrankung gestellt hat. Auch andere Long-Covid-Betroffene müssen sich mit diesen Fragen beschäftigen.
Oftmals brechen in der Auseinandersetzung mit diesen Fragen Grundpfeiler des eigenen Selbstverständnisses weg. Alles kostet unendlich viel Kraft und birgt Herausforderungen. Wenn dann noch die Diagnose folgt, dass es keine Diagnose gibt, da die untersuchten Gesundheitswerte unauffällig sind, so herrscht Grübelei und das Gefühl von Machtlosigkeit. Ein „perfekter Nährboden“ für psychische Probleme wie Angststörungen und Depressionen, sagen Dr. Tobias Duncker (Leitender Arzt Fachkrankenhaus Psychosomatische Medizin in der Dr. Becker Burg-Klinik) und Dr. Robin Roukens (Neurologischer Chefarzt in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik). Gemeinsam mit Sabine P. schauen die beiden Ärzte auf ihren Krankheitsverlauf, geben Tipps im Umgang mit den verschiedenen Symptomen der Erkrankung und an wen man sich am besten wendet, wenn es um Diagnose und Therapie geht. Zum Umgang mit dem Post-Covid-Syndrom raten sie vor allem: Experimentierfreude und geduldig mit sich selbst sein.
[TC 00:00:00 - 00:08:27] Krankheitsverlauf Sabine P. und ihr Diagnoseweg
[TC 00:08:27 - 00:17:38] Fatigue
[TC 00:17:38 - 00:29:29] Neurologische und psychologische Therapietipps bei Fatigue
[TC 00:29:29 - 00:34:15] Umgang mit der Erkrankung:
Neurologisch, psychologisch, körperlich sowie im sozialen Umfeld
[TC 00:34:15 - 00:45:20] Wer ist der/die richtige Ansprechpartner:in
Symptome bei Zoran wenn es um die Diagnose "Long Covid / Post Covid" geht?
[TC 00:45:20 - 00:46:34] Speedfragerunde
[TC 00:46:34 - 00:49:03] Abschließende Fragen / Anmerkungen der Teilnehmer:innen
Gäste:
Sabine P., Long Covid-Betroffene
Dr. Robin Roukens, Neurologischer Chefarzt in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrech
Dr. Tobias Duncker, Leitender Arzt Akutkrankenhaus für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Dr. Becker Burg-Klinik in Dermbach
Moderation:
Rebecca Jung,
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Becker
Klinikgruppe (Moderatorin)